Projektbericht Station

Bericht Station

Psychosoziale Betreuung auf der kinderonkologischen Station des Klinikum Oldenburg - ein Projekt der Elterninitiative krebskranker Kinder Oldenburg e.V.


Das Klinikum Oldenburg ist als Behandlungszentrum für Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter zertifiziert. Zwischen 40 und 60 Neuerkrankungen werden jährlich aus der Weser-Ems-Region zu gewiesen. Dank der Fortschritte in der Medizin werden heute drei von vier an Krebs erkrankte Kinder geheilt. Bei manchen Krebsarten liegt die Heilungschance bei über 90 Prozent. Entscheidend hierfür ist neben der medizinischen Versorgung die psychosoziale Unterstützung der Kinder. Genau hier setzt die Elterninitiative krebskranker Kinder Oldenburg e.V. gemeinsam mit anderen Elternvereine der Region mit ihrer Arbeit an. Wir finanzieren Stellen zur Unterstützung des psychosozialen und sozialpädagogischen Bereiches auf der kinderonkologischen Station des Klinikum Oldenburg. Hierzu zählen:

  • die Finanzierung von therapeutischen Honorarkräften (Kunsttherapeutin, Seelsorgerin)
  • die Finanzierung einer Sozialberaterin
  • die Teilfinanzierung einer Heilpädagogin
  • zusätzliche physiotherapeutische Betreuung
  • Frühstück und Pizzaabend auf der Station


Kunsttherapeutisches Angebot
Die Kunsttherapeutin besucht die Kinder der Station an jeweils zwei Tagen der Woche. Die Angebote richten sich in erster Linie an betroffene Kinder, aber auch Geschwisterkinder können teilnehmen. Spezielle Themen und Aufgabenstellungen sollen den Kindern die Möglichkeit geben, ihren oft angestauten Gefühlen Ausdruck zu verleihen, Erlebtes zu verarbeiten und Ängste abzubauen.


Seelsorgerische Betreuung

Eine Seelsorgerin bietet regelmäßige Sprechzeiten sowie Termine nach Vereinbarung für Eltern und Familien an, die neben der psychologischen Betreuung auf der Station Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung suchen. Einmal die Woche findet eine Kaffeerunde im Spielzimmer der Station statt. Hier können sich die Eltern austauschen und gegenseitig unterstützen.


Sozialberatung

Eine Sozialberaterin steht den Eltern auf der Station und in der Nachsorge mit einem umfassenden Beratungsangebot zur Verfügung. Sie informiert über Unterstützungsmöglichkeiten, Sozialfonds und hilft den Eltern bei der Antragsstellung und bei Problemen mit den Kostenträgern während des gesamten Krankheitsverlaufes. Die Familien werden dabei in der Regel über zwei bis zu vier Jahren durch die Sozialarbeiterin betreut.


Heilpädagogische Begleitung
Die Heilpädagogin bietet ganztägig Beschäftigungsangebote für die erkrankten Kinder auf der Station an. Über das Spiel und sich ergebene altersgerechte Gespräche sollen die Kinder angeregt werden, ihre Gefühle auszudrücken und Erfahrungen im Krankheitsverlauf zu verarbeiten. Ablenkung und unbeschwerte Momente helfen, die Motivation während der lang andauernden Behandlung aufrecht zu erhalten und zu stärken. Zudem werden diagnostische und therapeutische Maßnahmen wie Strahlentherapie, Chemotherapie, Einsetzen des Broviac-Katheters etc. durch die Heilpädagogin spielerisch angebahnt und begleitet. Dies führt zu einer besseren Verarbeitung des Erlebten und erleichtert den betroffenen Kindern aber auch Eltern die lange Phase der Behandlung. Die Beteiligung von Geschwisterkindern bei den Beschäftigungsangeboten stärkt zusätzlich den Familienzusammenhalt. Ebenso sollen familienübergreifende Angebote den Kontakt zwischen den Kindern aber auch Eltern stärken und so den Austausch und die gegenseitige Unterstützung fördern.


Physiotherapeutische Betreuung
Zusätzliche physiotherapeutische Stunden ermöglichen eine bessere Versorgung der Kinder und Jugendlichen in der stationären Phase. Der zeitlich größere Spielraum ermöglicht einzelne Therapien intensiver durchzuführen oder alternative Maßnahmen zu erproben.


Entlassmanagement

Gemeinsam mit den anderen Elternvereinen der Region finanzieren wir die Stelle zur Unterstützung des Entlassmanagements. Sie begleitet die Familien am Ende der stationären Phase und hilft bei der Organisation der wichtigen Schritte in der Nachsorge.    


Yogaabend

An einem Abend im Monat besucht Frederike Ströer die Station mit Yogamatten unter dem Arm. Einfache Beweglichkeits- und Entspannungsübungen - auch zum Mitnehmen - bieten sowohl Eltern als auch betroffenen Jugendlichen eine kleine Auszeit im Klinikalltag.

Wir in Zahlen

4


zusätzliche Stellen im
psychosozialen Team auf der Station

2


zusätzliche Pflegestellen

116.836 €


Kosten
stationäre Betreuung in 2021

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